Methoden

Indikatoren und Kurskanäle

Bollinger Bänder

Bollinger Bänder

Die Bollinger Bänder sind ein beliebter Kurskanal zur Chartanalyse. Das mittlere Bollinger Band ist ein einfacher gleitender Durchschnitt (SMA20) und zeigt die Bewegungsrichtung an, nämlich aufwärts, abwärts oder seitwärts. Das obere und untere Bollinger Band zeigt uns die Volatilität (2-fache Standardabweichung). Da rund 90 % aller Kurse innerhalb der Bollinger Bänder liegen, fungieren die äußeren Bänder als eine Begrenzung also als potentielle Unterstützungs- und Widerstandslinien. Ausbrüche gehen mit steigender Volatilität einher – die Bollinger Bänder werden breiter. Zusätzlich zum gleitenden Durchschnitt (mittleres Band) zeigen uns auch die Kerzen die Trendrichtung, je nachdem ob sie tendenziell über oder unter dem gleitenden Durchschnitt liegen.

Kommende Ausbrüche kündigen sich sehr häufig durch ein sich verengendes Bollinger Band an (geringe Volatilität), die auch mit einem Trendwechsel bzw. Wechsel der Bewegungsrichtung einhergehen können. Bollinger Bänder werden wegen ihrer oben beschriebenen vielfältigen Eigenschaften gerne als Basis in zahlreichen Handelssystemen genutzt. So werden sie auch gerne von Mean-Reversion-Tradern eingesetzt.

Ausgehend von der Regel, dass nur selten Kurse außerhalb der Bollinger Bänder auftreten, liegt es nahe, die Bänder als Widerstände zu betrachten und an diesen entsprechende Kontrapositionen einzunehmen. Gegen den Trend sollte man aber nur mit äußerster Vorsicht handeln. Besser bei Aufwärtstrends am unteren Band long und bei Abwärtstrends am oberen Band short einzusteigen. Als Trader sollte man in der Regel in Richtung des übergeordneten Trends handeln.

Mean-Reversion-Trader betrachten es als extreme Abweichung vom Mittelwert, wenn der Preis eines der Bollinger Bänder berührt oder überschreitet, was einen potenziellen Umkehrpunkt signalisiert. Je näher der Preis dem äußeren Band kommt, desto stärker wird er als überkauft oder überverkauft angesehen, und desto höher ist die Wahrscheinlichkeit einer Umkehr.

Keltner Channel

Eine mögliche Alternative zu den Bollinger Bändern ist der Keltner Channel. Es handelt sich um einen trendfolgenden, volatilitätsbasierten Kurskanal auf Basis eines exponentiell geglätteten gleitenden Durchschnitts (EMA20) und der ATR (Average True Range), ein Maß für die Volatilität des gehandelten Finanzinstrumentes. Das mittlere Band zeigt einen EMA(20), der allerdings nicht vom Schlusskurs sondern vom Mittelwert aus Schlusskurs, Höchstkurs und Tiefstkurs der Perioden berechnet wird. Zur Berechnung des oberen und unteren Bandes wird der 2-fache ATR addiert bzw. subtrahiert. Der Keltner Channel verhält sich sehr ähnlich wie die Bollinger Bänder und kann ebenfalls zur Identifizierung überkaufter und überverkaufter Märkte genutzt werden.

Keltner Channel