Wertpapiere wie Aktien und ETFs werden normalerweise an Börsen gekauft und verkauft. Die Börse ist ein Ort, an dem Käufer und Verkäufer zusammenkommen und ihre Aktien gegen Geld oder ihr Geld gegen Aktien tauschen. Als Privatperson kannst du nicht direkt an einer Börse handeln. Du benötigst einen Broker und bei diesem ein Wertpapierdepot. Broker agieren somit als Mittler zwischen Käufern und Verkäufern von Wertpapieren, indem sie den Handel erleichtern und Zugang zu den Märkten bieten.
Sobald du dein Depot eröffnet hast, ist es Zeit, deine erste Aktie oder ETF zu kaufen. Wenn du ein Wertpapier kaufst, hast du die Wahl zwischen zwei verschiedene Arten von Aufträgen, nämlich Market Orders oder Limit Orders. Die Market Order weist den Broker an, den Auftrag zum bestmöglichen Kurs auszuführen. Im Wertpapierhandel werden diese beim Kauf als „Billigst“ und beim Verkauf als „Bestens“ bezeichnet. Der Anleger akzeptiert die sofortige Ausführung unabhängig vom Preis. Bei Limit Orders wird dagegen eine Preisober- bzw. Preisuntergrenze angegeben, bis zu denen ein Auftrag ausgeführt werden soll.
Jede Aktie hat einen Gebotskurs (Geldkurs) und einen Angebotskurs (Briefkurs). Das Gebot ist der Preis, zu dem jemand bereit ist, die Aktie zu kaufen. Das Angebot ist der Preis, zu dem jemand bereit ist, die Aktie zu verkaufen. Merke dir den Satz: Du verkaufst zum Geldpreis und kaufst zum Briefkurs.
Der Abstand zwischen dem Gebot und Angebot wird als Geld-Brief-Spanne (Bid-Ask Spread) bezeichnet. Liquide Aktien wie Blue Chips haben einen Spread von nur einigen Cents. Wenn du eine Market Order zum Kauf einer liquiden Aktie erteilst, ist die Sache normalerweise kein Problem und der Auftrag wird in unmittelbarer Nähe des aktuellen Kurses ausgeführt.
Wenn du jedoch eine Market Order für eine illiquide Aktie verwendest, erhältst du möglicherweise einen Preis, der weit vom aktuellen Kurs entfernt ist oder von dem, wo die Aktie zuletzt gehandelt wurde. Deshalb ist es normalerweise am besten, sich von illiquiden Aktien fernzuhalten. Wenn du diese unbedingt handeln musst, kannst du versuchen, eine Limit Order zu platzieren, die in der Mitte der Geld-Brief-Spanne liegt. Aber es gibt keine Garantie, dass dein Auftrag ausgeführt wird. Wenn du also eine Limit Order platzierst, um Aktien zu einem bestimmten Preis zu kaufen, wird dein Auftrag nur ausgeführt, wenn es einen Verkäufer gibt, der bereit ist, sich zu diesem Preis von den Aktien zu trennen. Wenn es zu diesem Preis keinen Verkäufer gibt, wird deine Bestellung nicht ausgeführt.
Ich verwende bei meinem Handel fast immer Limit Orders, selbst bei hochliquiden Aktien. Wenn ich also eine liquide Aktie kaufen möchte, schaue ich, wo der Briefkurs ist, und gebe dann einfach eine Limit Order mit diesem Briefkurs ein. Auf diese Weise gerate ich nicht in Schwierigkeiten, wenn eine marktbewegende Nachricht herauskommt Millisekunde nachdem ich meine Bestellung aufgegeben habe und den Kurs in die Höhe treibt.
In Bezug auf die Gültigkeit einer Order gibt es folgende Orderzusätze: tagesgültig (Good-for-day), gültig bis zu einem bestimmten Datum (Good-for-date) oder unbefristet (Good-till-cancel). Eine Tagesorder wird nur heute während der regulären Handelszeiten ausgeführt. Wurde die Order bis zum Ende des Handelstages nicht ausgeführt, wird diese automatisch vom Broker storniert. Eine Good-for-date Order wird versucht bis zum angegebenen Datum auszuführen. Eine Good-till-cancel Order ist für den heutigen Handelstag sowie die darauffolgenden Tage und Wochen gültig. Wenn du sie nicht stornierst, bleibt sie dauerhaft offen.